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Tanz Panocato in Athen, 1830~
Stackelberg, Otto Magnus Baron von: Trachten und Gebräuche der Neugriechen, zweite Abtheilung Gebräuche. Berlin 1831.
Nach alter Sitte zu Athen hatte sich im Gasparischen Hause, wo sonst manches Consulat gefeiert ward, die festliche Lust wieder erneuert. Obgleich keine besondere Veranlassung gegeben war, so erinnerte die Einrichtung des Gemachs doch immer an die verschwundenen Freuden, und manche Tambura war vorhanden, um sie neu zu erwecken. Eine Rebe und ihre kleinen Schösslinge schlugen empor und umschlangen das Dach mit den frohen Bildern der Trauben in der Höben und ihrer Ranken, die sich so gern anlegen und fest anschmiegen; sie bilden in der Höbe ein üppiges Feld und erwecken süsse Gedanken, wenngleich die bewohnbaren Räume sich menschenleer zeigen, und gesellige Vögel sich einnisten, wo sonst Menschen hausten. Eine bejarhte Tochter aus dem Hause war noch übrig und stand in geheimer Verbindung mit den Türkinnen und Griechinnen. Von ihren Chajati aus erschien der Brylessos und der Anchesmos, die kleinen nördlich sich erstreckenden Hügel von Athen, und der Olgarten, wo noch zwei alterthümliche Myrtenstämme in einander verwachsen konnten und ein Beispiel verwandter Liebe darboten.
Zwei Mädchen bewegen sich in wechselnden Stellungen nach der Tamburin-Musik, auch eine ältere Jungfrau, die neben der Tamburinspielerin sitzt, scheint nicht ganz theilnahmlos. In fortwährendem Wechsel der erhobenen Hand und der bedeckenden sinkenden besteht der künstliche Ausdruck der Grazie. Ein Paar Kinder, von denen das Mädchen älter ist, als der Knabe, haben sich gedankenlos nahe bei einander gestellt, ihr Ausdruck spricht lebhafte Theilnahme aus. In der Stellung des zuschauenden bewafneten Soldaten kündigt sich auch Mitgefühl an, auch der Priester, der vorn neben einem Agojaten durch zweifarbige Kleidung und langes Barthaar sich unterscheidet, zeigt ungetheilte Aufmerksamkeit.
Das einfallende Sonnenlicht dient die Figuren zu sondern und wirkt im Vorgrunde gesammelt durch dunklere Tinten.